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Aus dem Kriegstagebuch von Fritz Reinboth (1): 29. Juli 1914 – 06. August 1914

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Am 28. Juni des Jahres 1914 erschoss der bosnische Serbe Gavrilo Princip in Sarajevo den österreichisch-ungarischen Thronfolger Kronprinz Franz Ferdinand und dessen Frau Sophie. Dieses Attentat löste die sogenannte Julikrise aus, die wiederum im Ausbruch des Ersten Weltkriegs gipfelte, welcher bis Kriegsende am 11. November 1918 mehr als 17 Millionen Menschenleben kosten sollte. Dieses entscheidende Ereignis der jüngeren europäischen Geschichte hat sich im laufenden Jahr zum einhundertsten Mal gejährt, weshalb man dieser Tage viel über den „Großen Krieg“ hört und liest.

Im Gegensatz zum Zweiten Weltkrieg, von dessen Leiden uns – noch – viele Zeitzeugen berichten können, verliert sich der Erste Weltkrieg zunehmend im Nebel der Geschichte. Eine umso größere Bedeutung kommt daher den noch vorhandenen persönlichen Aufzeichnungen derer zu, die diese dunkle Periode miterlebt und mitgestaltet haben – den Tagebüchern und Feldpostkarten der Soldaten ebenso wie den Briefen der Daheimgebliebenen. Seit einigen Jahren bemüht sich daher die Europeana – ein von der Europäischen Union finanziertes digitales Archiv für europäisches Kulturgut – um Briefe, Tagebücher, Zeichnungen, Bilder und Postkarten aus der Zeit zwischen 1914 und 1918, die sich noch in den Kellern und Dachböden Europas finden lassen.

Dass auch ein Mitglied meiner Familie – mein Urgroßonkel Fritz (eigentlich Friedrich) Reinboth – im Ersten Weltkrieg gekämpft hatte und 1918 nicht mehr aus der Ukraine ins heimatliche Nordhausen zurückgekehrt war, war mir aus familiären Erzählungen bereits bekannt – wie viele Postkarten, Fotos, Briefe und andere Erinnerungsstücke an diese Zeit aber noch existieren, wurde mir erst bewusst, nachdem ich meine Großeltern vor zwei Jahren auf den Aufruf der Europeana angesprochen hatte. Denn tatsächlich fanden sich bei näherem Hinsehen nicht nur Postkarten und Briefe, sondern auch etliche militärische Dokumente sowie eine ganze Reihe handschriftlich geführter Tagebücher aus Fritz siebenjährigem Dienst als Husar im 2. Kurhessischen Regiment Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg.

Kriegstagebuch Friedrich Reinboth

Eines der drei Kriegstagebücher der Marke “Ekeha”, die von Fritz Reinboth zwischen 1914 und 1917 geführt wurden.

 

Insbesondere die Lektüre dieser Aufzeichnungen hat mir ein völlig neues Bild des mir und auch meinen Eltern und Großeltern nahezu unbekannten Verwandten vermittelt. In den insgesamt drei, von 1914 bis 1917 reichenden Tagebüchern gibt Fritz detaillierte Auskunft über seine Dienstorte, beschreibt die Gefechte, in die seine Einheit verwickelt wurde, und listet die Namen seiner gefallenen Kameraden auf. Nicht verschwiegen werden dabei auch die durch seine Einheit verübten Gräuel wie etwa die Hinrichtung der Bürgermeister einiger besetzter Orte oder die versehentliche Tötung von Zivilisten.

ReiterbildFritz Reinboth wurde am 29. September des Jahres 1891 in Nordhausen als Sohn des Kunst- und Dekorationsmalers Friedrich Ernst Reinboth und seiner Frau Amalie Reinboth (geb. Hendrich) als zweitältestes von sechs Kindern geboren – die drei Jahre ältere Schwester Luzia verstarb kurz vor ihrem vierten Geburtstag an Diphtherie. Fritz, der seinem Vater nacheifern und als Kunstmaler tätig werden wollte, diente während des Krieges im Kasseler Husaren-Regiment Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg Nr. 14 unter Fürst Adolf II. von Schaumburg-Lippe, welches zunächst in Frankreich und später in Polen, Litauen und der Ukraine eingesetzt wurde. Fritz wurde während des Krieges mehrere Male verwundet und unter anderem mit dem Eisernen Kreuz sowie mit dem Lippischen Verdienstorden ausgezeichnet. Er fiel am 21. März 1918 – mehrere Wochen nach der Unterzeichnung des Friedens von Bresk-Litowsk – in einem Gefecht in der bereits in den Wirrungen des russischen Bürgerkriegs versinkenden Ukraine. Sein jüngerer Bruder – und mein Urgroßvater – Walther Hans Reinboth (1899 – 1990), der 1917 mit 18 Jahren ebenfalls zum Kriegsdienst einberufen wurde, trat Jahre später in die künstlerischen Fußspuren des Bruders und hat sein großes Vorbild in zahlreichen Bildern festgehalten – wie auch in diesem Ölgemälde, das Fritz Reinboth als Husar zu Pferd zeigt und das viele Jahre die Wände meines Studierzimmers zierte.

Was dieser Mensch, der für mich die größte Zeit meines Lebens nicht mehr als ein Bild an der Wand gewesen ist, über den Krieg für sich und die Nachwelt festhalten wollte, kann in der mit dem heutigen Tage startenden, zehnteiligen Artikelserie hier in den “Walkenrieder Nachrichten” nachgelesen werden. Wo dies sinnvoll erschien, habe ich die Ausführungen um zeitgeschichtliche Anmerkungen ergänzt. Die Tagebucheinträge wurden – auch orthografisch – dagegen nicht verändert und sind nachfolgend originalgetreu wiedergegeben.


29. Juli 1914 (Ort: Kassel)

Abgabe der älteren Garnituren und Empfang der Kriegs-Garnitur. Das Leben innerhalb der Kaserne wird kritisch. Die Begeisterung für den bevorstehenden Krieg steigert sich.

An diesem Tag: Österreichisch-ungarische Truppen beginnen mit dem Beschuss der serbischen Hauptstadt Belgrad. In Berlin trifft sich Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg mit dem SPD-Abgeordneten Albert Südekum, um über das Ja der SPD zu einem Kriegseintritt zu verhandeln.

Tagebuchzeilen

Die ersten Zeilen im Kriegstagebuch von Fritz Reinboth für das Jahr 1914: “Die Begeisterung für den bevorstehenden Krieg steigert sich.”

 

31. Juli 1914 (Ort: Kassel)

Genaues Verpassen der Sättel und Zaumzeuge. Packen der Pack-, Lebensmittel- und Sanitätswagen. Abgabe der Degen zum Schleifen. Es wird langweilig in der Kaserne durch das Warten auf die Mobilmachung. Es darf niemand das Kasernement verlassen.

An diesem Tag: Gegen Mittag verkündet Kaiser Wilhelm II. vom Balkon seines Berliner Stadtschlosses einen Zustand der drohenden Kriegsgefahr. Er billigt ein deutsches Ultimatum an Russland, in dem der Zar zur Einstellung aller Kriegsvorbereitungen aufgefordert wird. In Russland und Österreich wird die Generalmobilmachung ausgerufen.

01. August 1914 (Ort: Kassel)

Bügelriemen verpassen. Früh Zugreiten und Stechen nach Stechpfahl. Nach ¾ Jahren setzte ich mich das erste Mal wieder auf ein Pferd (Adolf). Abends ½ 7 Uhr Mobilmachung. [Unterstreichung im Original]

An diesem Tag: Um 17:00 Uhr verkündet der Kaiser die Generalmobilmachung für das Deutsche Reich. Um 19:00 Uhr erfolgt die deutsche Kriegserklärung an Russland. Vom Balkon des Berliner Stadtschlosses aus ruft der Kaiser in die jubelnde Menge: „In dem jetzt bevorstehenden Kampfe kenne ich in meinem Volke keine Parteien mehr. Es gibt unter uns nur noch Deutsche.“ Noch am Abend dringen erste russische Truppen in Ostpreußen ein.

02. August 1914 (Ort: Kassel)

Grosser Trubel in der Kaserne. Allgemeine Begeisterung durch Absingen patriotischer Volkslieder.

An diesem Tag: Mit dem Einmarsch deutscher Truppen im Großherzogtum Luxemburg beginnt die Umsetzung des sogenannten Schlieffen-Plans. Das Osmanische Reich erklärt, im Falle eines Krieges mit Russland an der Seite Deutschlands sowie Österreich-Ungarns in den Krieg eintreten zu wollen.

03.August 1914 (Orte: Kassel, Marburg, Wetzlar, Koblenz, Trier, Örtlingen)

Früh ½ 3 Uhr Wecken. 5 Uhr Abrücken zum Oberstadtbahnhof unter Gesang und lebhaftem Zuwinken der Casseler Bürger. Dabei standen manchen die Tränen in den Augen. 6 Uhr Verladen. 9 Uhr 15 Min Abfahrt über: Marburg, Wetzlar, Limburg, Coblens. ½ 8 Uhr abends Überfahrt des Rheines unter lebhafter Begeisterung. Besetzung der einzelnen Eisenbahnwagen wegen der feindl. Flieger. Durchfahren des herrlichen Moselthales über Trier nach dem Luxemburgischen. Nachts 3 Uhr Ausladen in Wellen. Erstes Quartier unter mühsamem Nachbringen der Bagage in strömendem Regen nach Leiplingerhof b. Örtlingen b. Luxemburg. Friedliches Verhalten der Einwohner.

An diesem Tag: Um 18:00 Uhr erklärt Deutschland dem Nachbarn Frankreich den Krieg. Belgien lehnt die deutsche Forderung nach einem Truppendurchmarsch über belgisches Gebiet mit Verweis auf die Neutralität des Landes ab. Reichskanzler Theobald von Bethman-Hollweg fordert die Briten in einem Appell zur Neutralität im deutsch-französischen Krieg auf.

Postkarte Hessen-Homburg-Husaren

Vorderseite einer Postkarte, deren Motiv Reiter der Hessen-Homburg-Husaren zeigt, bei denen Fritz Reinboth diente.
Die (unbeschriebene) Postkarte fand sich im Nachlass seines Bruders Walther Hans.

 

04. August 1914 (Ort: nahe Örtlingen)

Ruhetag. Verhaften von 2 Deserteuren.

An diesem Tag: Die deutsche Armee marschiert in Belgien ein und liefert sich bei Lüttich schwere Gefechte mit belgischen Truppen. Während die britische Regierung ein Ultimatum an Deutschland verabschiedet, erklärt US-Präsident Woodrow Wilson die Vereinigten Staaten für neutral und bietet zugleich eine Vermittlerrolle an. In Berlin billigt der Reichstag einstimmig die vom Reichskanzler eingebrachten Kriegsgesetze.

05. August 1914 (Orte: Sandweiler, Reckingen)

Vorrücken auf Örtlingen – Sandweiler – Luxemburg – Ausgang Marl. Früh um 8 Uhr. Davor antreten. Vorlesen der französischen Kriegserklärung mit Ausbringen eines 3-fachen Hurrah auf S.M. [kurz für Seine Majestät] – Ankunft in Reckingen.

An diesem Tag: Großbritannien erklärt dem Deutschen Reich den Krieg.

06. August 1914 (Orte: Reckingen, Esch-sur-Alzette, Villerupt, Boismont)

Quartier in Reckingen. Nachts 11 Uhr fertig zum Abmarsch. Pferde bleiben bis früh gesattelt ½ 5 Uhr. Um 11 Uhr Abmarsch der Eskadron. Unter Hurra im Galopp über die Grenze bei Esch – Deutsch-Orth – Villerupt. Nachmittag Vorgehen der Division. Unsere Spitze bekommt Feuer. 3 Pferde erschossen und 1 Mann leicht verletzt. Ausreissen der Besatzung des Ortes Bois-Mont – 1 Schwadron Jäger und 1 Compagnie franz. Infanterie. Demolieren der Häuser beim Stürmen. Im nächsten Orte Notquartier. Durch das Nichtverstehn der Dorfbewohner entstehen interessante Momente.

An diesem Tag: Während Österreich-Ungarn Russland den Krieg erklärt, erfolgt auch die Kriegserklärung Serbiens an Deutschland.


Flohburg

Im städtischen Museum FLOHBURG in Nordhausen werden Fritz Reinboths Kriegstagebücher (darunter auch das hier vorgestellte) sowie weitere Dokumente aus seinem Nachlass vom 1. August bis zum 26. Oktober 2014 im Rahmen einer Sonderausstellung zum I. Weltkrieg gezeigt.


Einsortiert unter:Gipsausstellung Tagged: 2. Kurhessisches, Erster Weltkrieg, Europeana, FLOHBURG, Friedrich Ernst Reinboth, Fritz Reinboth, Husaren, Kriegstagebuch, Nordhausen, Walther Reinboth

Weltweit in aller Munde – Holz aus dem Harz hält das Eis am Stiel

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(Pressemitteilung der Niedersächsischen Landesforsten)

Wer schätzt es nicht: Ein kühles Eis am heißen Sommertag. Wenn das Eis im Mund statt auf der Hose landet, hat der Stiel seine Aufgabe erfüllt. Gehen die Gaumenfreunden zu Ende, bleibt ein kleines Stück Holz im Mund zurück. Doch kaum einer weiß, woher das bisschen Buchenholz stammt, das sich splitterfrei ablecken lässt. Bei Walkenried im Südharz beginnt jetzt die Ernte von “Lolliholz“. So nennen Förster humorvoll ihre Buchenstämme, aus denen Stiele für Speiseeis hergestellt werden. Das Niedersächsische Forstamt Lauterberg ist so ein Groß-Lieferant für “Lolliholz“. In seinen Buchenwäldern am Harzrand wachsen Bäume langsam und gleichmäßig. Zeigt das Holz Verfärbungen und Astlöcher, sind die Buchen für Eisstiele unbrauchbar.

Anfang September schickt Förster Christian Haut Menschen und Maschinen in den Wald nahe der thüringischen Grenze. Zwischen Walkenried, Ellrich und Zorge wird er einen Laubmischwald durchforsten und dabei auch Stämme für Eisstiele verkaufen. Er will Licht schaffen, damit die verbleibenden Bäume größer, älter und wertvoller werden können. „Wer das Erntealter erreicht hat oder einen Zukunftsbaum bedrängt, muss weichen“, lautet die klare Ansage des Revierförsters.

Neben “Lolliholz“ erntet das Forstamt weitere Sortimente: Eichen-, Buchen- und Birkenstämme verkaufen die Förster als hochwertiges Stammholz an Sägewerke, um daraus Möbel herzustellen. Aus schmalen Buchen und Eichen entsteht Parkettholz für Fußböden. Die Nadelbaumstämme gehen in den Häuserbau, wo Fichten und Lärchen sehr gefragt sind. Haut schätzt die Erntemenge auf insgesamt 1550 Kubikmeter. Da das Waldgebiet in Ortsnähe liegt, bittet er Spaziergänger um Nachsicht: „Wir sperren einige Waldwege im Zuge der Holzernte ab. Während der Fällarbeiten sind der Bettelmannweg und angrenzende Forstwege nicht begehbar. Auch die anschließende Holzabfuhr beeinträchtigt die Wege noch bis zum Herbst“, erklärt Haut die kommenden Forstarbeiten. Rund drei bis vier Wochen soll der Holzeinschlag dauern.

Neben dem Forstamt Lauterberg beliefern weitere Forstämter aus Südniedersachsen den Eisstiel-Fabrikanten aus Lübeck. Auch der waldreiche Solling und das Leine-Weserbergland seien wichtige Produzenten für “Lolliholz“, berichtet Dr. Ingrid Beitzen–Heineke. Sie koordiniert den Holzverkauf der Niedersächsischen Landesforsten für die Südregion. „Buchenholz aus Niedersachsen bietet vielfältige Verwendungsmöglichkeiten, die im Alltag kaum einer wahrnimmt. Wir benutzen fast täglich Gegenstände aus Buche als Kleiderbügel, kleine Handbürste oder als Küchenrollenpapier. Umso mehr freuen wir uns über solche Produkte, die weltweit in aller Munde sind“, so das Fazit der Försterin.

Eisstiele

(Foto: Karl Otto Knauf GmbH & Co. KG)


Einsortiert unter:Landesforsten Tagged: Eis, Eisstiel, Forst, Landesforsten, Lauterberg, Lolliholz, Speiseeis, Stiel

Aus dem Kriegstagebuch von Fritz Reinboth (2): 07. August 1914 – 04. September 1914

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Die Veröffentlichung des Kriegstagebuchs von Friedrich Ernst Reinboth (1891 – 1918) in den “Walkenrieder Nachrichten” wird heute mit dem zweiten von insgesamt zehn Teilen fortgesetzt. Alle wichtigen Informationen zu dieser Artikelserie finden sich hier im ersten Teil.

Fritz und Karl 1914

Die beiden Brüder Friedrich (links) und Carl Reinboth (rechts) in einer Aufnahme aus dem Jahr 1914.
Auch Carl kämpfte später in einer Infanterieeinheit, überlebte den Krieg jedoch unverletzt.

 


07. August 1914 (Orte: Boismont, Bazailles)

Früh 7 Uhr Abmarsch. Bei Baizailles stossen wir auf feindliche Stellungen. Verschiedene Patrouillen werden abgeschossen. Unter anderem fällt Ltnt. Wangenheim, Ltnt. Mosch H.14. Esk. schwer verwundet. Auch Schuster von uns. Schwadron wird verwundet. Die in eiliger Flucht erlassenden Waldränder zeugen, wie gut sich die franz. Inf. dort eingenistet hatte. Nachmittag kommt unsere Artillerie auf die fliehende Infanterie zum 2. Gefecht. Sie hat durch das sichere Schiessen gute Resultate. Der 1. feindl. Flieger in Sicht.

An diesem Tag: Trotz andauernden Widerstands durch belgisches Militär gelingt deutschen Truppen die Besetzung der Stadt Lüttich, wo es zu erheblichem Vandalismus kommt. In Berlin bricht man alle Vorbereitungen für die dort geplanten Olympischen Spiele des Jahres 1916 ab, die in Deutschland hätten stattfinden sollen.

08. August 1914 (Ort: unbekannt, ggf. Mercy-le-Bas)

Notquartier. Um 1 Uhr Alarm. Ausrücken bis Marie le Pas. Beim Wegreiten durch Franktireur 1 Dragoner erschossen. Erschiessen des Bürgermeisters durch Gefr. Becker. 4/H.14.

Als Francs-tireurs (abgeleitet aus den französischen Worten franc für frei und tireur für Schütze) wurden ursprünglich französische Freikorps während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 bezeichnet. Der Name fand später auch für französische Partisanen im Ersten und Zweiten Weltkrieg Verwendung.

10. August 1914 (Ort: Boismont)

Früh 2 Uhr Wecken. 3 Uhr Abmarsch in der Richtung wo 2 Jägerbataillone der Franzosen die Stadt verlassen haben. Im Ort wird kurze Rast gemacht. Alarm! Besetzen die Höhen vor der Stadt. Abends kommt die Botschaft vom Aufreiben der Artillerie und Jäger zu Fuss vor uns durch französische Artillerie. Dieselben seien überrascht sogar beim Baden. Um 12 Uhr Einrücken in Boismont. Eintreffen der Bagage nach 9 Tagen.

Zeichnung Husarenemblem

Von Fritz Reinboth angefertigte Zeichnung der Insignien des Husaren-Regiments Friedrich II. von Hessen-Homburg Nr. 14. Als Leitspruch ist auf einem Banner „Schießen und Fechten hilft zum Rechten“ angegeben.

 

11. August 1914 (Orte: Bazailles, Boismont)

Ausrücken um 9 Uhr. Unterkunft in Baisailles, wurden aber durch Meldungen gezwungen, nach Boie-Mont zurückzugehen. Übernachten auf freiem Felde. Wir erhalten planlos Feuer durch eigene Truppen.

An diesem Tag: Kriegserklärung Frankreichs an Österreich-Ungarn.

12. August 1914 (Orte: Longwy, Boimsont)

Auf Patrouille nach der Schlacht auf Longwy. Nichts vom Feinde zu sehen, deshalb zurückgehen. In Boimont auf dem Felde Biwak. Die Verwundeten werden zurücktransportiert in eine Schule.

Bei Longwy sollte sich einige Tage später – vom 22. bis zum 25. August 1914 – eine verlustreiche Schlacht zwischen deutschen und französischen Truppen ereignen, der Fritz vielleicht nur aufgrund einer Beinverletzung entging, die er sich drei Tage nach diesem Tagebucheintrag zuzog.

13. August 1914 (Orte: Esch-sur-Alzette, Reckingen)

Früh Ausrücken zum Rückzug aus Frankreich über Deutsch-Orth, Esch. Jubelnde Begeisterung in Esch. Wir werden förmlich traktiert mit Liebesgaben. Unterkunft abends im Luxemburgischen, im Ort Reckingen.

An diesem Tag: Die Veröffentlichung des gesellschaftskritischen Romans „Der Untertan“ von Heinrich Mann in der Zeitschrift „Zeit im Bild“ wird eingestellt, da die Redaktion das Werk für zu unpatriotisch erachtet.

14. August 1914 (Ort: Arel)

5 Uhr Ausrücken. Um ½ 9 Überschreiten der belgischen Grenze. Das schmucke Städtchen Arlons ist ziemlich verlassen. Durch feindliches Entgegentreten der letzten Hausbewohner werden dessen Häuser von den 88ern und 89ern Infanteristen demoliert. Abends 9 Uhr Unterkunft in Franze.

15. August 1914 (Ort: unbekannt)

Weiteres Vorrücken bis [Lücke im Text des Tagebuchs]. Mit Unteroffizier Meder & Wetter auf Erkundungsritt. Dabei im Galopp mit dem Pferd in ein Drahtgefüge gestürzt und das linke Bein gequetscht. Nachts im Biwak unter Franze. Übernachten unter Bagagewagen.

16. August 1914 (Ort: Etalle)

Einliefern mittels Sanitätswagen nach Etaille ins Lazarett. Sergant Kellner und Stürmcke als verwundet dorthin gebracht. Fuhrmann und Röcher tot. 8 Pferde verloren.

An diesem Tag: Beginn der Schlacht von Cer (auch: Schlacht am Jadar) im Rahmen der ersten österreichisch-ungarischen Offensive gegen Serbien, die am 24. August nach 39.000 Toten auf beiden Seiten mit dem Rückzug der österreichisch-ungarischen Armee endet.

17. August 1914 (Orte: Etalle, Arel, Trier, Koblenz)

Verbinden in Etaille. Wegbringen mittels Auto. Sergeant Kellner, Stürmcke und ich unter Mitnahme eines franz. Kürassiers nach Arlone. Von dort mittels Zug über Luxemburg, Trier (Sergt. Kellner wird wegen Durchbluten des Verbandes in Trier ausgeladen), Coblens ins Garnisonslazarett. Von dort nach Feststellung durch Röntgen, dass es ein Knöchelbruch ist, am

18. August 1914 (Orte: Kloster Marienhof in Koblenz, Oberwerth in Koblenz)

nach Kloster Mariahof. Sorgfältige Pflege durch Schwestern. Besuch S.M. des Kaisers im Feld-Larzarett – Übersiedeln nach Oberwerth, Lehrerinnen-Seminar direkt am Rhein.

Zeichnung Kaiser Wilhelm II

Zeichnung von Kaiser Wilhelm II, angefertigt von Fritz Reinboth nach einem Besuch Wilhelms
in seinem Verwundetenlager im Kloster Mariahof.

 

02. September 1914 (Ort: Oberwerth)

Entfernen des Gipsverbandes. Das Gehen geht im Anfang schlecht, wird aber bis zum 04.09. so gut, dass ich am

04. September 1914 (Orte: Oberwerth, Koblenz, Diedenhofen/Thionville)

entlassen werde, felddienstfähig. Abends nach Abmelden von der Kommandantur in Coblenz, Abfahrt nach Diedenhofen [heute Thionville im Elsass]. Dort werden wir ohne Waffen nicht weiterbefördert. Nach Absenden eines Telegramms nach Cassel lauere ich 6 Tage auf meine Ausrüstung.


Flohburg

Im städtischen Museum FLOHBURG in Nordhausen werden Fritz Reinboths Kriegstagebücher (darunter auch das hier vorgestellte) sowie weitere Dokumente aus seinem Nachlass vom 1. August bis zum 26. Oktober 2014 im Rahmen einer Sonderausstellung zum I. Weltkrieg gezeigt.


Einsortiert unter:Wir Walkenrieder Tagged: 2. Kurhessisches, Erster Weltkrieg, Europeana, FLOHBURG, Friedrich Ernst Reinboth, Fritz Reinboth, Husaren, Kriegstagebuch

Pflegestandard soll auch nach Wegfall der Bürgerarbeiter erhalten bleiben

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In den vergangenen drei Jahren hat der Verein „Wir Walkenrieder“ e.V. im Rahmen des Projekts „Bürgerarbeit“ des Europäischen Sozialfonds (ESF) sein Thema „Ortsentwicklung Walkenried“ vorangetrieben. Neben den zwei Bürgerarbeitern, die für je 30 Stunden pro Woche eingesetzt werden, haben hierzu natürlich auch viele ehrenamtliche Einsätze von Mitgliedern und Freunden des Vereins und an der Verschönerung des Klosterortes und seiner Umgebung interessierter Menschen beigetragen.

Das Ergebnis ist absolut vorzeigbar: Die „Achse“ vom Parkplatz an der Ellricher Straße über den „Eckstormweg“ bis zum Klosterparkplatz wurde einschließlich „Bettens Wiese“ und der Streuobstwiese am Kloster neu gestaltet, Bänke wurden erneuert oder neu aufgestellt, viele Wege wurden freigeschnitten und auf diese Weise wieder gut begehbar gemacht. Zu nennen sind hier u.a. der Weg vom Kupferberg zum Rain und der Weg parallel zur Eisenbahn hinüber zur Spatenbornwiese, aber auch der Weg von der Aue zur Zorger Straße.

Sachsenbank

Eine der beiden neuen Bänke für Wanderer und Spaziergänger, die “Wir Walkenrieder” auf dem Weg zur Sachsenburg aufgestellt hat.

 

In jüngster Zeit mussten die mit der Pflege von Wanderwegen und deren Kennzeichnung verbundenen Aufgaben des Harzklubs übernommen werden, da dieser sich bekanntlich in Walkenried aufgelöst hat. Hier wurden inzwischen rund 70 Wegeschilder und Markierungen neu angebracht und mehr als 30 verbrauchte bzw. nicht mehr gültige Schilder entfernt. Zu den Wegen gehören aber auch die vier Hütten im Walkenrieder Umfeld, die nun gleichfalls betreut werden müssen. Nicht zuletzt hat sich der Verein auch beim Auf- und Abbau des Klostermarkts und des Weihnachtsmarkts in Walkenried engagiert. Auch dies bindet, wenn auch nur für einige Tage im Jahr, erhebliche Ressourcen.

Die „Freiwilligen“ und ihre Mitstreiter sind hierdurch schon stark gefordert gewesen. Nun fallen ab Ende November die zwei Arbeitsplätze der Bürgerarbeiter infolge des Auslaufens des Projektes weg. Ihre Arbeiten sollen aber weitergeführt werden, um den erreichten Standard in und um den Ort erhalten und, wo möglich, noch verbessern zu können. Hierzu bedarf es vor allen Dingen weiterer Mitstreiter, die bereit sind, einige oder auch viele Stunden ihrer Freizeit für den Ort zu opfern. Denn die schon heute Aktiven wären restlos überfordert, wenn sie auch noch in vollem Umfang die „Bürgerarbeit“ übernehmen müssten.

Baumpflanzungen

Arbeitseinsatz an Pfingsten: Die Walkenrieder und Firma Seele in der Harzstraße.

 

Der Vorstand der „Walkenrieder“ ist sich dieser Tatsache voll bewusst und hat sich mit der Frage der künftigen Organisation der genannten Arbeiten schon mehrere Male beschäftigt. Eine gewisse „Grundorganisation“ ist hierbei erforderlich, denn auch die Sachmittel müssen zur Verfügung gestellt und Gelder für Verbrauchsstoffe bereitgestellt werden. Nach intensiver Diskussion hat sich das nachfolgende „Modell“ als das wahrscheinlich beste herausgestellt, da es ausreichend Raum für eigenes Gestalten durch kleinere „Arbeitsgruppen“ bietet und dennoch einen geordneten Geräteeinsatz und Mittelabfluss ermöglicht:

Im und um den Ort werden insgesamt fünf „Aufgabenbereiche“ gebildet, die von je einem „Kümmerer“ betreut werden, der ein kleines Team von Freiwilligen um sich schart, die gern zusammen arbeiten und ihre Termine gut untereinander abstimmen können. Mit diesem Team können die laufenden Aufgaben wie Mähen, Freischnitt, kleinere Reparaturen abgedeckt werden. Zudem wird der Bereich auf größere Schäden und Maßnahmen hin überprüft, für deren Behebung dann zu bestimmten Terminen größere Teams erforderlich sind.

Die Bereitstellung der Ressourcen – Geld, Geräte, Ersatzteile usw. – ist dabei eine „Querschnittsaufgabe“, und es ist vorrangig Aufgabe des Vorstandes, hier stets für ausreichende Mittel zu sorgen und die Abstimmung mit Dritten wie Kommune und Forst vorzunehmen. Die fünf Bereiche sind:

  1. Unterkloster (Torbogen, Klostervorplatz) und Ortsmitte (Bürgerpark) sowie „Eingangstore“ nach Walkenried (Bahnhofstraße, Ecke Freizeitzentrum, Ellricher Straße)
  2. Ort nördlich und östlich der Wieda (Eulenpark, Eckstormweg, Bettens Wiese, Kupferberg, Rain, Streuobstwiese Baumgarten, Amtmanns Tännchen)
  3. Ort südlich und westlich der Wieda (Bahnhof, Röseberg, Höllsteinklippen, Spatenbornwiese, Weg parallel zur Eisenbahn bis Sachsaer Weg)
  4. „Harzklub“ (Strecken- und Rundwanderwege im Bereich Walkenried, Beschilderung, Hütten)
  5. Veranstaltungen (Klostermarkt, Weihnachtsmarkt und andere nach Bedarf)

Die Bereiche 1, 2 und 3 entsprechen hierbei dem Projekt „Ortsentwicklung“, welches beim ESF angemeldet wurde und in dessen Rahmen die Bürgerarbeiter tätig werden konnten. Die Harzklub- Aufgaben, die in diesen 3 Bereichen natürlich auch anfallen, werden vom Bereich 4 wahrgenommen, der hierfür auf Ressourcen des Harzklub-Hauptvereins zurückgreifen kann (Pfosten, Hülsen, Schrauben, Schilderrohlinge usw.). Für jeden Bereich wird nun – soweit nicht wie für den „Harzklub“ schon vorhanden – zunächst ein „Kümmerer“ gesucht, der bereit ist, sich Gedanken über den Aufgabenumfang und erforderliche Ressourcen (Mäher, andere Geräte) zu machen, der vor allem aber ein paar Leute ansprechen kann, die ihn bei der Aufgabenwahrnehmung unterstützen. Noch erforderliche, über den heutigen „Gerätepark“ hinausgehende Ressourcen müssen über den Winter beschafft werden, wobei auch hierfür Sponsoren gesucht werden müssen.

Gelegentliche Treffen der „Kümmerer“ stellen sicher, dass die Zuteilung von Geräten usw. klappt und größere Arbeiten rechtzeitig und „ressourcenschonend“ durchgeführt werden können. Damit ist vor allem gemeint, dass kein „wilder“ Zugriff auf diejenigen erfolgt, die dank spezieller Kenntnisse überall gebraucht werden. Wir – der Vorstand und der Beirat – bilden uns bis auf weiteres ein, dass dieses Modell einerseits eigenem Schaffensdrang ausreichend Raum lässt (Besserwisserei und Klugsch… werden nahezu ausgeschlossen) und dennoch einen gewissen Rahmen schafft, der vor allem für einen guten Umgang mit allen Sach- und Geldmitteln sorgt.

Das Modell sei hiermit zur Diskussion gestellt.

Turmstraßenbank

Die durch “Wir Walkenrieder” neu hergerichtete Sitzbank in der Turmstraße.


Einsortiert unter:Wir Walkenrieder Tagged: Bürgerarbeiter, Beschilderung, Eckstormweg, Eulenpark, Harzklub, Klosterparkplatz, Ortsentwicklung, Streuobstwiese

Aus dem Kriegstagebuch von Fritz Reinboth (3): 10. September 1914 – 24. November 1914

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Die Veröffentlichung des Kriegstagebuchs von Friedrich Ernst Reinboth (1891 – 1918) in den “Walkenrieder Nachrichten” wird heute mit dem dritten von insgesamt zehn Teilen fortgesetzt. Alle wichtigen Informationen zu dieser Artikelserie finden sich hier im ersten Teil.

Zeichnung Husarenemblem

Von Fritz Reinboth angefertigte Zeichnung der Insignien des Husaren-Regiments Friedrich II. von Hessen-Homburg Nr. 14. Als Leitspruch ist
auf einem Banner „Schießen und Fechten hilft zum Rechten“ angegeben.

 


10. September 1914 (Orte: Esch-sur-Alzette, Montmedy)

Abfahrt nach Esch, Montmedy. Unterwegs ca. 24 Stunden Aufenthalt in Alansy, wegen des schlechten Bahnverkehrs nach dort.

13. September 1914 (Ort: Montmedy)

In Montmedy, dort ein zersprengter Tunnel.

14. September 1914 (Orte: Montmedy, Stenay, Verpel)

Früh Fahrt mit Leutnant der 13. Dragoner, mit Eisernem Kreuz, mittels Autos nach Stenai, wo das Oberkommando der V. Armee ist. Der Offizier besorgt Essen, dieses wird von Leuten, die er bei der Einnahme des Ortes vor der Zerstörung ihres Hauses beschützt hat, fein zubereitet. Wir wollen ein von ihm verlassenes Auto an der Chaussee wieder in Stand setzen und holen. Dasselbe ist aber schon von einem anderen Auto ins Schlepptau genommen und repariert. Nach Verständigen mit dem Offizier der Bagage werden wir von unserer Kavallerie-Division-Kraftwagenkolonne mitgenommen, und werden bis nach Verperl-Ardennen gebracht, wo unsere Schwadron schon vom 10. ab in Ruhe liegt. Ein Tag nach dem anderen vergeht mit Appells und Abteilungsreiten, ohne dass wir aus dem abgebrannten Dorfe abrücken. Ein Gottesdienst fand hier in der Kirche statt. Divisions-Wache, Nachexerzieren pp. bis zum 29.09.1914.

An diesem Tag: Nach der Niederlage in der Marneschlacht wird der deutsche Generalstabschef Helmuth von Moltke von Kaiser Wilhelm II. entlassen. Zu seinem Nachfolger wird Kriegsminister Erich von Falkenhayn ernannt, der dieses Amt jedoch bereits im Januar 1915 wieder verliert.

30. September 1914 (Ort: unbekannt)

Quartier in [unlesbar]. Ankunft 1 Uhr 30 Min. nachts.

01. Oktober 1914 (Orte: Arel, Mons)

Abmarsch 8 Uhr 30 Min. nach Etiolle-Arlone. Verladen in Arlons. 5 Uhr Nachmittags Essen in Arlone. Ausladen nachts um 1 Uhr 30 Min. in Mons.

03. Oktober 1914 (Ort: Mons)

Marsch durch die Stadt nach Abfuttern der Mannschaften und Pferde. Ankunft um 8 Uhr in [unlesbar].

04. Oktober 1914 (Ort: unbekannt)

Abmarsch 8 Uhr 15 Min. über St. Amons etc. nach Belechem. Nachts Biwak.

05. Oktober 1914 (Ort: Estaires)

Abmarsch mit Requisiteuren eines Wagens und Lebensmitteln. Abends Unterkunft in [unlesbar]. Aus Unvorsichtigkeit eines Artillerieserganten ein frz. Mädel erschossen. Früh Ausrücken aus [unlesbar] wo wir in einer grossen Gärtnerei übernachtet haben. Abends auf der Straße nach Estaires.

An diesem Tag: Zwischen einem französischen und zwei deutschen Piloten wird über Reims der erste Luftkampf der Geschichte ausgetragen. Er endet mit dem Sieg des Franzosen Joseph Frantz und dem Tod der beiden deutschen Piloten.

11. Oktober 1914 (Ort: Estaires)

½ 7 Uhr Abrücken aus Estaires. Beim Satteln bekommen wir Feuer. Schützen vor! Nichts ausgerichtet. Dann beim Abreiten bekommt unsere Spitze lebhaftes Feuer. Im Galopp einzeln über die Brücke des Kanals gesprengt, wobei auf die einzelnen Reiter ganze Salven abgefeuert wurden, durch feindliche Schützen im Gewächshaus und in einer Fabrik. Zurückgehen und Nachts Unterkunft in einem Estaminet.

An diesem Tag: Beginn der Schlacht um Flandern und heftige deutsche Luftangriffe auf Paris. Das deutsche U-Boot U26 versenkt den russischen Panzerkreuzer Pallada, wobei die 600 Mann starke Besatzung nahezu vollständig ums Leben kommt.

 

12.Oktober 1914 (Ort: Bailleul)

In Bailleul. Früh Ausrücken um 7 ½ Uhr, neblig. Spaten werden zur Aushebung einer Scheinstellung requiriert. Lebhaftes Artilleriefeuer unserer reitenden Abteilung. Abends Ausplündern eines Wollwarengeschäftes. Abends liegen wir in Schützenlinie. Es regnet! Die Bayern lösen uns ab. Rittmeister Stettmann fällt. Zurück ins Notquartiere.

15. Oktober 1914 (Ort: Armentières)

Beim Vorrücken stoßen wir auf engl. Infanterie. Abends übernachten wir in Armentiers. Am Tage wieder vorrücken, nachmittags wieder zurück.

16. Oktober 1914 (Orte: Nieppe, Marquette-lez-Lille)

Früh um 4 Uhr sind engl. Reiter bei unserem Regimentsstab, werden zu spät bemerkt, sie verwunden einen Infanteristen und verlieren eine Mütze. Am Tage Aufenthalt hinter einer Hecke in Nieppe. Abends Abmarsch, die Nacht durch nach Marquette. Der Ort ist ziemlich verlassen. Wir übernachten in einer Schule in den Klassen und Hof Marie. Ankunft um 5 Uhr früh. Abkochen in einem Hause, wo der Mann im Kriege ist. (Schmorbraten)

01. November 1914 (Ort: unbekannt)

Ruhetag.

18. November 1914 (Ort: Halluin)

Abmarsch abends um 6 Uhr nach Hallain. Ankunft 8 Uhr 30.

An diesem Tag: Die (erste) Schlacht um Flandern zwischen deutschen, französischen, britischen und belgischen Truppen endet mit einem alliierten Sieg. Auf beiden Seiten sterben mehr als 200.000 Soldaten in den vier Wochen andauernden Kämpfen nahe Nieuwpoort.

Ekaha-Notizbuch

Die erste Seite von Fritz Reinboths „Ekaha Kriegs-Notizbuch“ von 1916.

 

19. November 1914 (Ort: Halluin)

Vorziehen der Schützen. Unterkunft in einer katholischen Schule, wieder in den Klassen. Vernichten einer englischen Division d. unsere Brigade und Artillerie.

20. November 1914 (Orte: Halluin, Menen)

Abmarsch 7 Uhr Vorm. über Menin. Abends Gefecht in der Richtung auf Amerique. Nachher zurück zu den Pferden. Quartier in Menin.

21. November 1914 (Ort: Menen)

Früh Stellung bei der Windmühle bei Menin. Abends im Quartier in Menin.

22. November 1914 (Ort: Menen)

Dieselbe Stellung.

23. November 1914 (Ort: unbekannt)

Abends Vorgehen unter Zurücklassen der Pferde, im Chausseegraben Stellung. In der Nacht bekommen wir auf unser Schiessen lebhaftes Schützenfeuer. Alle Schüsse zu hoch.

24. November 1914 (Ort: unbekannt)

Granaten platzen dicht bei uns, ohne Schaden anzurichten. Unsere Artillerie feuert lebhaft. Wir sollten in der Nacht im Falle eines Rückganges der unsrigen mit Hilfe von Pionieren Schanzgräben auswerfen. Husar Bethe wird beim Vorbringen von Patronen in die Schützenlinie verwundet. Die Nacht das reine Höllenkonzert.

An diesem Tag: Eine Friedensinitiative des dänischen Königs Christian X. scheitert am Veto des deutschen Reichskanzlers Theobald von Bethmann-Hollweg.


Flohburg

Im städtischen Museum FLOHBURG in Nordhausen werden Fritz Reinboths Kriegstagebücher (darunter auch das hier vorgestellte) sowie weitere Dokumente aus seinem Nachlass vom 1. August bis zum 26. Oktober 2014 im Rahmen einer Sonderausstellung zum I. Weltkrieg gezeigt.


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Nordhäuser Martinifeiern und Grenzöffnung im Harz: Zwei neue Schriften des Vereins für Heimatgeschichte

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In der Schriftenreihe des Vereins für Heimatgeschichte sind in den letzten Tagen zwei neue Schriften eingetroffen:

Fritz Reinboth: Martini in Nordhausen und am Südharz

Die Martinifeiern in unserer Region haben eine lange Tradition aufzuweisen. Hier stand stets der Geburtstag des Reformators Martin Luther im Vordergrund, weswegen die Feiern auch am Abend des 10.11. stattfanden. Die Laternenumzüge und vor allem die Feier im Walkenrieder Kreuzgang wurden von einigen bekannten Malern festgehalten. Fritz Reinboth hat auf 20 Seiten einiges zu diesem inzwischen fast erloschenen Brauch zusammengetragen. Die kleine Schrift ist ab sofort zum Preis von 3,00 € bei den bekannten Walkenrieder Verkaufsstellen zu erhalten.

Michael Reinboth: Der erste Lückenschluss – 25 Jahre Wiederaufnahme des Reisezugverkehrs zwischen Walkenried und Ellrich

Zum Thema Innerdeutsche Grenze sind aus Anlass des 25. Jahrestages der Grenzöffnung bereits eine ganze Reihe von Publikationen erschienen. Michael Reinboth ist dabei einem besonderen Aspekt, nämlich der Wiederaufnahme des Personenzugverkehrs auf der Südharzstrecke am 12.11.1989, nachgegangen und hat viele Zeitzeugen von damals befragt und Dokumente zusammengetragen. Zu richtigen Einordnung dessen, was am frühen Morgen des 12.11. auf dem Bahnhof von Ellrich geschah, ist aber auch der Rückblick auf das „Grenzregime“ mit all seinen Besonderheiten erforderlich. Auch hierzu konnten mit Hilfe von Fachleuten Daten und Fakten zusammengetragen werden. Schließlich wird das Auf und Ab in den ersten Monaten nach der Wiederaufnahme des Zugverkehrs beleuchtet. Die reich bebilderte, 170 Seiten starke Schrift ist ebenfalls ab sofort zum Preis vom 9,00 € bei den bekannten Walkenrieder Verkaufsstellen zu bekommen.

Beide Schriften gibt es natürlich auch im Archiv des Vereins für Heimatgeschichte in der ehemaligen Walkenrieder Grundschule, welches Dienstag und Mittwoch von 15 bis 17 Uhr geöffnet ist.


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Aus dem Kriegstagebuch von Fritz Reinboth (4): 25. November 1914 – 09. April 1915

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Die Veröffentlichung des Kriegstagebuchs von Friedrich Ernst Reinboth (1891 – 1918) in den “Walkenrieder Nachrichten” wird heute mit dem vierten von insgesamt zehn Teilen fortgesetzt. Alle wichtigen Informationen zu dieser Artikelserie finden sich hier im ersten Teil.

Reiterzeichnung

Von Fritz Reinboth angefertigte Zeichnung eines Husaren im Kampf.


25. November 1914 (Ort: unbekannt)

Am anderen Morgen erhielt ich, gerade beim Anzünden der Pfeife, von einem 1 ½ m über uns in einem Baume platzenden Schrapnell eine Schrapnellkugel in die linke Hand. Nach Anlage eines Notverbandes, wo auch noch Ltnt. Bockenheimer & Gefr. Krüll durch einen Schrapnellschuss verwundet wurden, wurden wir nach langem Warten mittels Auto zurück nach Merwigk gebracht. Unterwegs musste das Auto infolge starken Artilleriefeuers umkehren und ich setzte meinen Weg nach Galauve fort, wo ich erst unsere Handpferde aufsuchte und durch Sergt. Pfau auf die gr. Strasse gebracht wurde.

26. November 1914 (Orte: Menen, Kortrijk, Namur, Brüssel, Herbesthal, Dortmund)

In Menin wurde mir, nachdem ich die Nacht im Bürgerquartier verbracht hatte, am 26.11. die Kugel durch einen belgischen Civilarzt, der unter deutscher Aufsicht assistierte, ohne Narkose etc. entfernt. Abends ging es trotz der Hitze unter Gesang nach dem 2 Stunden entfernten Courtrai wo wir ungefähr 1000 Verwundete in einen Gütertransport nach 3stündigem Warten auf dem Bahnsteige verladen. Nach 2tägiger Fahrt über Namur, Brüssel, Lüttich, Herbistel, wo wir das erste Mal von deutschen Schwestern verpflegt wurden, nach Dortmund. Dort Unterkunft im Union-Hôtel. Nach gründlichem Waschen, wo ein alter Herr sehr liebenswürdig uns zur Hand ging und frisch verband, traten wir am

27. November 1914 (Orte: Dortmund, Kassel, Nordhausen)

morgens, wo wir durch einen ergreifenden Klaviervortrag durch einen verwundeten Oberlehrer geweckt wurden, unsere Heimreise über Cassel nach Nordhausen an. Daselbst Aufnahme im Reservistenlazarett. Nach 5-wöchenticher ausgezeichneter Behandlung wurde ich nach Cassel entlassen, von wo ich noch einmal in 14tägigen Urlaub fuhr.

27. Januar 1915 (Orte: Kassel, Warburg, Elberfeld, Köln, Aachen, Herbesthal, Lüttich, Tongern, Hasselt)

Nach langem Aufenthalt in der Garnison kam ich am 27. Januar wieder ins Feld. Morgens nach mühevollem Bestellen eines Waggons 5 Uhr 45 Abfahrt über Warburg, Elberfeld-Bramen, Cöln, Aachen, Herbesthal (Verpflegung war hier vorzüglich), Lüttich, Tongern. Ankunft in Hasselt am

28. Januar 1915 (Ort: Hasselt)

10 Uhr. Nach Ausladen Begrüssen der Schwadron. Anmelden beim Wacht- und Rittmeister.

29. Januar 1915 (Ort: Hasselt)

Früh Schruppen der Heckrodt-Kaserne. Nachmittags 5 Uhr Aufziehen auf Magazinwache. Kaisergeburtstagsfeier. Parademarsch vor dem Kreischef General v. Bissing. Abreise zur Wache in Dienst, Kanalwache. 2mal Hauptwache vor dem Governement. Schon herrliche Frühlingstage.

Der preußische Generaloberst Moritz Ferdinand von Bissing, der 1917 im Feld an einer Lungenkrankheit verstarb, wurde vor allem dadurch bekannt, dass er im Jahr 1915 als Generalgouverneur von Belgien die britische Krankenschwester Edith Cavell hinrichten ließ, weil diese alliierten Kriegsgefangenen zur Flucht verholfen hatte. Sein Sohn Friedrich Wilhelm von Bissing wurde später einer der erfolgreichsten deutschen Ägyptologen.

 

16. Februar 1915 (Orte: Hasselt, Hechtel, Beverlo)

Früh Ausrücken nach Hechtel. Nachts erste Patrouille nach Beverloh, Burg Luitpold. Angenehmes Quartier im Kaffee Menten.

17. Februar 1915 (Ort: unbekannt)

Einstellen der Pferde.

04. März 1915 (Orte: Eksel, Neerpelt, Overpelt, Lommel)

Nach Exel, Strasse am Bahnhof zur Besetzung Kaffee Linsen, um die grosse Patrouille zu reiten nach Nerpelt, Overpeld, Lömmel.

28. März 1915 (Ort: Hasselt)

Abrücken nach Hasselt in die alten Quartiere.

31. März 1915 (Orte: Hasselt, Herbesthal, Aachen, Elberfeld, Porta Westfalica, Hannover, Berlin-Lichterfeld, Berlin-Lichterfelde, Schneidemühl/Pila, Königsberg/Kaliningrad, Gussew, Eydthkuhnen/Tschernyschewskoje, Trakhenen/Jasnaja Poljana, …)

An diesem Tage früh 10 Uhr Verladen nach Russland. Die Fahrt geht, nach lebhaftem Abschied der belgischen Bewohner über Hervesthal, Aachen, Elberfeld, Porta Westphalika, Hannover, Berlin-Lichterfeld, Schneidemühl, Königsberg, Gumbinnen, Eydtkuhnen (vollständig von den Russen verwüstet), Trakehnen, Wilkowyzky, dortselbst werden wir ausgeladen.

02. April 1915 (Ort: unbekannt)

Karfreitag in Russland, quartiert auf Gut Pusttopedzie. Ostern traurig verlebt. N.E.L.b. Wir finden auf dem Boden verstecktes Mobiliar aus Ostpreussen.

09. April 1915 (Orte: Eydthkuhnen/Tschernyschewskoje, Gussew)

Mit Wachtmeister Stab nach Ausstellen eines ärztlichen Attestes nach Eydtkuhnen, um Geschirre zu holen für den Regimentsstab. Von da nach Gumbinnen. Logieren im Deutschen Haus (1,50 ohne Kaffee).


Flohburg

Im städtischen Museum FLOHBURG in Nordhausen werden Fritz Reinboths Kriegstagebücher (darunter auch das hier vorgestellte) sowie weitere Dokumente aus seinem Nachlass vom 1. August bis zum 26. Oktober 2014 im Rahmen einer Sonderausstellung zum I. Weltkrieg gezeigt.


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Aufbau des Klostermarkts hat begonnen

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Rund ein Dutzend freiwillige Helfer hatten sich gestern bei sehr schlechtem Wetter auf dem Klostervorplatz eingefunden, um den Aufbau der Buden für den Walkenrieder Klostermarkt durchzuführen. Die meisten von ihnen kamen vom Verein „Wir Walkenrieder“, doch hatten sich dankenswerter Weise auch weitere Walkenrieder Bürger zur Unterstützung bereit erklärt.

Klostermarktaufbau

Der Auf- und Abbau der Buden wird insgesamt 6 Tage in Anspruch nehmen. Wohl kaum einer der hoffentlich zahlreichen Besucher vermag einzuschätzen, wie viel Zeit für die vorbereitenden Arbeiten benötigt wird und welche beachtliche Logistik dahinter steckt. Die Aufbauhelfer hoffen für sich und natürlich für den Klostermarkt auf besseres Wetter als am heutigen Montag.


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1. Alpenländisches Adventskonzert am 6. Dezember 2014 im Kloster Walkenried

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Am 6. Dezember dieses Jahres findet im Kloster Walkenried zum ersten (und hoffentlich nicht zum letzten) Mal das “Alpenländische Adventskonzert” statt – parallel zum wie in jedem Jahr sehens- und besuchenswerten Walkenrieder Weihnachtsmarkt direkt auf dem Klostervorplatz. Karten sind ab sofort im Vorverkauf über die Walkenrieder Foto- und Druckwerkstatt von Susanne Trute oder über Siegrid Hofer (Kontaktdaten siehe Plakat) erhältlich.

6Dezember


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Aufführung des “Wilden Jägers” am 14. Dezember 2014 im Freizeitzentrum

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Neben dem alljährlichen Walkenrieder Weihnachtsmarkt sowie dem 1. Alpenländischen Adventskonzert im Kloster Walkenried kündigt sich bereits ein weiteres Highlight für die Wintersaison an: Am 14. Dezember findet ab 14:00 Uhr die öffentliche Weihnachtsfeier der Seniorenresidenz Harzblick im Walkenrieder Freizeitzentrum statt, auf der unter anderem das Walkenrieder Heimatspiel “Der wilde Jäger” gegeben wird. Weitere Informationen über die Veranstaltung finden sich auf dem nachfolgenden Plakat.

14Dezember


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7. Klostermarkt Walkenried am 27. und 28. September 2014

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(Pressemitteilung des ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried)

Die hohe Pforte in der Klosteranlage Walkenried öffnet sich: Die staunenden Gäste treten ein ins Mittelalter. An diesem einst hochberühmten Ort wirkten rund 400 Jahre lang tiefgläubige Gottesmänner. Das hat Spuren hinterlassen, nicht nur herausragend bauliche. Heute ist ihre Klosteranlage ein faszinierendes Museum der Moderne und ein Ort an dem Himmel und Erde zusammenfinden, zumindest immer Ende September, wenn der Klostermarkt stattfindet. Wieder bündeln ZisterzienserMuseum, evangelische Kirchengemeinde und Samtgemeinde Walkenried ihre Energien, organisieren ein in Nord- und Mitteldeutschland einmaliges ökumenisches Fest.

Klostermarkt2014

Dann bieten an rund 30 Ständen Nonnen und Mönche ihr Bestes aus Keller und Küche, Werkstatt und Garten feil: Kunsthandwerk und Bio-Brot, Fruchtgelees und Schmunzelsteine, Bücher, Kunst, Liturgika oder Limo, Bier und Krüge, Weihrauch, Schmuck und Wurst und Käse, Salben, Brände und Keramik, Kuscheldecken und Geschenke, Schmiedewerk und Balsamtropfen – nicht nur für die Seele. Noch mehr Kostproben? Arquebuse, Hermite, Seifen, Salze und Liköre, Mönchesgarten, Traubensaft und Kreuze.

Und drum herum? Gespräche über Lebensfreude und Spiritualität, über Gott und die Welt, mit musikalischen Umrahmungen und Programmen für Kinder. Eintritt inklusive ZisterzienserMuseum: 4 Euro, Kinder bis 15 Jahre frei, weitere Infos beim Besucherservice unter Tel: 05525-9599064 und unter www.kloster-walkenried.de. Herzlich willkommen!

Klostermarkt2014

 


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Zwei Siege und eine Niederlage zum Saisonauftakt der TT-Abteilung des TV Friesen Walkenried

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(von Meike Bestert)

Zum Saisonauftakt bezog die Damenmannschaft beim Meister aus Hattorf eine 1:8 Niederlage. Das Ergebnis spiegelt jedoch keineswegs den Spielverlauf wieder. Dem Spielverlauf nach hätte auch ein ganz anderes Ergebnis herauskommen können, 4 der 5 Fünfsatzspiele gingen an unsere Gegnerinnen. Den einzigen Punkt für unsere Damenmannschaft erzielten das Doppel Susanne Möller/ Claudia Knapp gegen Beate Firneisen/Laura Beck.

Einen positiven Erfolg konnten unsere Jugendmannschaft und die 2. Herrenmannschaft verbuchen. Die in der Kreisliga Jugend startende Mannschaft mit Johannes Knapp, Luca Helbing, Frank Lehmann, Florian Einwächter gewann ihr erstes Pflichtspiel gegen den TTC Hattorf mit 9:1 Punkten. Nach erst einem Trainingstag, war das eine schon wieder gewohnt gute Leistung unserer Mannschaft.

Die 2. Herren-Mannschaft mit Werner Koch, Andreas Facius, Andrea Mielke und André Borchert konnten ihr erstes Saisonspiel auch erfolgreich gestalten. Gegen den TTC Pe-La-Ka IV war es bis zum 4 :4 sehr ausgeglichen, dann gewannen Andrea Mielke und André Borchert ihre Einzel und wir gingen mit 6:4 in Führung. Nach der Doppel Niederlage von Facius/Borchert sorgten Andrea Mielke/Werner Koch im letzten Doppel für den Siegpunkt zum 7:5.

Tischtennis

Spiel und Spaß beim Tischtennis-Erlebnistag 2013 des TV Friesen.


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Verleihung der Niedersächsischen Ehrenamtskarte im Kloster Walkenried

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(von Ute Dernedde / Paritätischer Wohlfahrtsverband Niedersachsen)

Die Vorbereitungen für die diesjährige offizielle Verleihung der Niedersächsischen Ehrenamtskarte im Landkreise Osterode am Harz sind in vollem Gang. In diesem Jahr wird das ZisterzienserMuseum in Walkenried, am Freitag, den 5. Dezember, den festlichen Rahmen für die Veranstaltung bieten.

Anträge können ab sofort und bis zum 07.11.2014 bei Ute Dernedde von der FreiwilligenAgentur OHA des Paritätischen gestellt werden. Beantragen können die Karte Ehrenamtliche, die sich in gemeinnützigen Vereinen oder Organisationen sozial, kulturell oder sportlich engagieren. Die Ehrenamtskarte kann auch als Überraschungs – Dankeschön verliehen werden. In diesem Fall stellt der Verein den Antrag für seine Ehrenamtlichen. Einen Download des Antragsformulars sowie der Bedingungen für die Vergabe der Ehrenamtskarte finden Sie unter www.faoha.de oder direkt in der FreiwilligenAgentur OHA des Paritätischen in der Abgunst 1 in Osterode. Bei Fragen zur Ehrenamtskarte melden Sie sich bitte bei Ute Dernedde unter Tel. 05522–907718 bzw. schreiben eine Mail an faoha@paritaetischer.de.

Die Ehrenamtskarte ist eine kleine Anerkennung für die seit Jahren geleistete ehrenamtliche Arbeit. Mit ihr können in ganz Niedersachsen und mittlerweile auch in Bremen über 1200 Vergünstigungen in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus werden regelmäßig Eintrittskarten für die Heimspiele der Fußballvereine von Hannover 96, Eintracht Braunschweig, SV Werder Bremen und dem VfL Wolfsburg unter den EhrenamtskarteninhaberInnen verlost. Im Landkreis Osterode am Harz gibt es derzeit 35 Partnerbetriebe die interessante Angebote für die Ehrenamtlichen bereithalten.

„Damit die Karte noch attraktiver im Landkreis Osterode wird, wünschen wir uns noch eine stärkere Beteiligung von Firmen, Institutionen und Betrieben, die für die Ehrenamtlichen Vergünstigungen zur Verfügung stellen.“, so Peter Kieslich von den Engagementlotsen für Ehrenamtliche Niedersachsen. Informationen hierzu gibt ebenfalls die FreiwilligenAgentur OHA.

Ehrenamtskarte Niedersachsen


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Im Streik zusätzlich auch noch Informationschaos der Deutschen Bahn

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Über die Verursacher des Streiks vom Samstag und Sonntag müssen wir nicht reden, die sind bekannt und natürlich auch in erster Linie für das Durcheinander verantwortlich, welches die bisherigen Bahnkunden in Scharen ins Auto oder die Fernbusse treibt. Selten kann man erleben, dass eine Organisation mit solcher Hingabe an dem Ast sägt, auf welchem sie sitzt, wie derzeit bei der GDL. Dass das gesamte Geld, welches die Lokführer als Gehalt bekommen, von den Kunden – und im Nahverkehr auch vom Staat – aufgebracht wird und man eben diese Kunden zum dritten Male innerhalb weniger Jahre kräftig vor die Schienbeine tritt, ist offensichtlich in dieser Auseinandersetzung kein Thema.

 

Die Schuld an dem furchtbaren Chaos, welches seit Samstag früh über die Südharzstrecke hereingebrochen ist, trägt freilich zwar in zweiter Linie, aber doch ganz erheblich die Deutsche Bahn Regio selbst. Denn was da an Durcheinander und Fehlinformationen bei der Aufstellung und Umsetzung der Notfahrpläne produziert wurde, spottet jeder Beschreibung. Da verstehen ganz offenbar viele Leute iher Handwerk nicht mehr.

Halten wir fest: Bis zum Freitag gingen Streiks auf der Südharzstrecke glimpflich ab, da hier viele Beamte eingesetzt werden und deswegen die meisten Züge fahren konnten. Das wäre mit Sicherheit auch am Samstag und Sonntag der Fall gewesen, aber aus uns nicht bekannten Gründen wurde ein Notfahrplan aufgestellt – vermutlich, um die Lokführer gerecht auf die zu bedienenden Strecken zu verteilen. So weit, so schlecht. Aber:

  • Die Notfahrpläne wurden anders als für andere Strecken im Internet nicht kommuniziert. Auch am Sonntag wurde dies nicht nachgeholt.
  • Alle Zugfahrten sollten in Walkenried enden und beginnen. Für den Abschnitt Walkenried bis Nordhausen konnte man jedoch keinen Busverkehr organisieren. Ob dies wirklich ernsthaft versucht wurde, sei dahingestellt – es wäre nicht die einzige Strecke, wo die Organisation eines Ersatzverkehrs an Ländergrenzen scheiterte.
  • Diese Brechung der Züge wurde erst auf Hinweis am Sonntagmorgen ins Internet eingestellt. Am Samstag wusste kein Kunde hiervon.
  • Der „Notfahrplan“ wurde im Internet unverdrossen auch dann als gültig angezeigt, als längst feststand, dass er so gar nicht gefahren werden würde. Nach den Intentionen der Bahn sollten wohl 2 Triebwagen zwischen Northeim und Walkenried hin- und herpendeln und so etwa für einen 2-Stunden-Takt sorgen. Tatsächlich fuhren am Samstag ganze 5 Zugpaare, es entstand also so etwas wie ein 4-Stunden-Takt, und auch am Sonntag lief der Zugverkehr ähnlich ab.
  • Die Bahn verwies und verweist ständig auf das Internet, denn dort stünden alle verkehrenden Züge drin. Falsch, jedenfalls für unsere Strecken: Hier waren die Internet-Daten selbst nach Hinweis unserer Initiative auf deren Fehlerhaftigkeit auch am Sonntag noch irreführend. Wer sich im Vertrauen hierauf zum Bahnhof begab, stellte fest, dass der im Internet als „verkehrend“ angezeigte Zug gar nicht fuhr!

Schlimmer geht es wirklich nicht mehr. Die GDL zettelt einen Streik nach dem anderen an und führt damit das System Bahn an den Rand des Abgrundes, und die Bahn selbst trägt durch ein Informationschaos zur endgültigen Verärgerung der Kunden bei. Am Samstag hätte man bei korrekter Information gewusst, dass Züge um 7, 11, 15 und 19 Uhr ab Northeim nach Walkenried fahren und von dort um 8, 12, 16 und 20 Uhr dorthin zurück fahren würden. Gleiches gilt für den Sonntag. Darauf hätte man sich einstellen können – konnte es aber nicht, weil alle Internet-Angaben Makulatur waren und bis jetzt noch sind.

 

Hinweis am Rande: Die 40.000-Einwohner-Stadt Nordhausen war zwei Tage lang von jeglichem Zugverkehr befreit, da die Südharzer Züge – aus unserer Sicht übrigens ohne Not – nur bis und ab Walkenried fuhren, zwischen Kassel und Halle gar nichts ging und nach Erfurt ein Notplan mit Bussen angeboten wurde. So übel dürfte es kaum eine andere Stadt dieser Größe getroffen haben. Wir müssen uns dann nicht wundern, wenn der Bahnhof Nordhausen von Jahr zu Jahr immer weniger Kunden sieht. Unsere Südharzstrecke war bei allen Streiks stets so etwas wie ein verlässlicher Rettungsanker, da man über sie und Northeim bzw. Göttingen noch irgendwie wegkam. Diese durchaus wichtige Funktion der Südharzstrecke wurde nun aufgegeben. Völlig sinnlos: Bei einem 4-Stunden-Takt hätten die Züge ohne jedes Problem bis und ab Nordhausen verkehren können…

Unter kompetentem Umgang mit Kunden stellen wir uns jedenfalls ganz etwas anderes vor. Die Bahn hat u.a. im Fernverkehr bewiesen, dass sie Notfahrpläne aufstellen und betreiben kann. DB Regio in Niedersachsen kann es nicht.


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Farbtupfer – ein neues Ladengeschäft eröffnet in Walkenried

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(von Gisela Gust und Britta Koch)

Am 10.10. um 10.00 Uhr eröffnete Gisela Gust mit ihrer Tochter Britta Koch

Farbtupfer

in der Bahnhofstraße 1 B in Walkenried (neben dem „Goldenen Löwen). Hier finden Sie vielfältige Anregungen für hochwertige, lustige und nützliche Geschenke. Alles ist in eigener Werkstatt „handgemacht“. Verwendet werden nur beste Materialien, teilweise auch Bio. Es werden ebenfalls Recyclingmaterialien verarbeitet. Die Motive sind genäht, gestickt und appliziert. Handytaschen z. B. in 9 Größen von klein bis zum Tabletformat mit vielen Motiven, auch mit den derzeit sehr beliebten Eulen, gehören zum Angebot.

Der Herbst ist da, und die Wärmflaschen mit Filzbezug mit „Schatzersatz“ oder „Für Ninas kalte Füße“ wärmen nicht nur die Füße. Natürlich gibt es die auch für z.B. Claudia und alle anderen Namen und mit Wunschtexten. 2014 ist fast gelaufen und 2015 steht vor der Tür. Die neuen Buchkalender mit Filzhülle sind bereits da. Taschen für jede Gelegenheit von festlich bis sportlich gibt es in großer Auswahl in verschiedenen Formen, Farben und mit schönen Motiven. Für die kommende „Ball- und Faschingssaison“ gibt es wunderschöne Masken und Spitzenschmuck. Aber auch für Kinder und Jugendliche gibt es Schmückendes. Kinder freuen sich über die lustigen Recyclingmäppchen und die stiftefressenden Monstermäppchen für alle Schulutensilien und für den Schreibtisch gibt es den Becherbutler. Lustige Halstücher mit verschiedenen Tiermotiven stehen zur Auswahl.

Um die Vielfalt zu erweitern, können auch andere „Selbermacher/innen“ ihre Arbeiten anbieten. Bis jetzt sind bereits Patchworkarbeiten, Kleinkinderbekleidung und warme Socken, Mützen und Loops sowie Wolle zum Selberstricken im Angebot. Informieren Sie sich über die Möglichkeiten. Für Beruf, Vereine und Freizeit werden T-Shirts und Poloshirts nach Ihren Wünschen und Vorlagen bedruckt oder bestickt. Eine riesige Motivauswahl Buttons, Taschenspiegel und Flaschenöffner in verschiedenen Größen ist vorrätig oder wird nach Wunsch angefertigt. Beliebt sind die Namensbuttons für Feiern, Kindergeburtstage, Kindergarten und Schulanfänger. Fast alle Artikel können personalisiert werden, wenn Sie Ihre Wunschtexte und Wunschnamen nennen.

Öffnungszeiten: Mo., Die., Do. und Fr. von 15.00 bis 18.00 Uhr
Mittwoch von 9.00 bis 13.00 Uhr
Samstag von 9.00 bis 12.00 Uhr

Schauen Sie ganz einfach einmal herein. Nikolaus und Weihnachten sind nicht mehr weit, und vielleicht finden Sie eine nette Anregung.

Farbtupfer

Farbtupfer

Farbtupfer

Farbtupfer

Farbtupfer


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25 Jahre Wiedervereinigung – Fest der Begegnung

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An diesem Wochenende jährt sich der Fall der Berliner Mauer und damit der Beginn der Wiedervereinigung nun schon zum 25 Mal. Die beiden Samtgemeinden Walkenried und Ellrich organisieren daher gemeinsam mit der evangelischen Kirche und zahlreichen Vereinen am Dienstag, den 11. November um 19:34 Uhr das traditionelle Rotbuchenfest an dem Ort, an dem vor einem Vierteljahrhundert erstmals Bürgerinnen und Bürger beider Gemeinden an diesem Tag und zu dieser Stunde in Freiheit zusammekommen durften.

Wiedervereinigung


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Der erste Lückenschluss – heute vor 25 Jahren

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Nachdem am 9. November in Berlin dem 25jährigen Jubiläum des Mauerfalls gedacht, und am 11. November zwischen Walkenried und Ellrich die erste Begegnung an der Rotbuche gefeiert wurde, jährt sich heute ein weiteres historisches Ereignis zum 25. Mal: Die Einfahrt des ersten Personenzugs aus Ellrich im Walkenrieder Bahnhof, von der dank Burkhard Breme von der Initiative “Höchste Eisenbahn für den Südharz” dieses bewegende Video-Dokument existiert.


Im Buch “Der erste Lückenschluss” erinnert sich Lokführer Horst Waldmann aus Schwiegershausen an die historische Zugabfahrt: “Am Morgen des 12.11. war alles anders. Der Zug wurde so voll, dass ein Durchgehen im Triebwagen von einem Ende zum anderen gar nicht möglich war. Auch in den Führerständen standen die Leute dicht gedrängt. Also musste ich außen herum – und wurde tatsächlich von einem Uniformierten nach meinem Personalausweis gefragt! Dem habe ich geantwortet: Junge, das mit dem Ausweis hat sich ab heute erledigt! Sicher etwas vorlaut und gewagt, aber es kam keinerlei Reaktion. Der Betreffende, soviel habe ich später herausbekommen, war Angehöriger der PKE. Ich drängelte mich zu meinem Führerstand, umringt von begeisterten DDR-Bürgerinnen und -Bürgern, die Aufsicht hob die Kelle, und wir fuhren zwar mit Befehl, aber doch ganz legal mit einem übervollen Zug in Richtung Walkenried ab…”

Das Buch kann bei Interesse hier per E-Mail bestellt werden.

Lückenschluss


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Entschlammungsarbeiten am Eckteich in vollem Gange

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Die Arbeiten zur Beseitigung der tiefen Schlammschicht im Eckteich sind vor einiger Zeit angelaufen. Nach der Herstellung einer Zufahrt zum Eckteich aus Richtung Hirseteich, leider verbunden mit dem Schlagen einer beachtlichen Schneise durch den naturgeschützten Wald und der Anlegung einer Rampe in den Teich hinein, konnten erste Schlammmengen abgebaggert und zum Trocknen auf die Wiese vor dem Anglerheim gebracht werden.

Eckteich

Eingedenk früherer Erfahrungen wurde dieses Mal eine regelrechte Straße bis in den Teich hinein verlegt. Sehr weit sind die Arbeiten allerdings noch nicht gediehen, weil der Schlamm erst trocknen muss, bevor er nach Hattorf auf die Deponie gebracht werden kann. In den kommenden Tagen soll es jedoch weiter gehen. Hoffen wir, dass die Arbeiten bald abgeschlossen werden können und die Natur die erkennbaren Wunden rasch wieder vernarben lässt.


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Projekt Bürgerarbeit in Walkenried beendet

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Nach drei Jahren wurde am 30.11. das Projekt „Bürgerarbeit“ im Klosterort Walkenried beendet. Träger war der Verein „Wir Walkenrieder“, der mit Mitteln des Sozialfonds der EU (ESF) zwei Kräfte mit je 30 Wochenstunden für drei Projekte einsetzen konnte. Zwei davon sind im Ortsbild sichtbar, nämlich die Herrichtung und Betreuung eines Ortsrundweges und eines Wanderweges rund um den Klosterort. Mit Hilfe der Bürgerarbeiter und vieler freiwilliger Einsatzstunden der Vereinsmitglieder und anderer Helfer konnten u.a. der Eckstormweg, Bettens Wiese, die Streuobstwiese am Klosterparkplatz hergerichtet und gepflegt werden, aber auch andere Wege wie der entlang der Eisenbahn zu Sachsenburg oder zwischen „Amtmanns Tännchen“ und dem Himmelreich profitierten von dem Programm.

Der Verein zieht zum Abschluss ein insgesamt positives Fazit. Ohne die Bürgerarbeiter wäre es nicht gelungen, Wege in diesem Umfang herzurichten und zu pflegen. Nun gehen die Folgearbeiten vollständig an die Vereinsmitglieder über – angesichts der Altersstrukturen im Verein durchaus eine Herausforderung, die man aber mit Optimismus angeht, obgleich seit einem Jahr auch noch die Aufgaben des Harzklubs bei der Wegebetreuung und Beschilderung hinzu gekommen sind.

Die beiden Bürgerarbeiter sind in den letzten drei Jahren durchaus Bestandteil des Ortsbildes gewesen. Ihr Wirken hat sich an vielen Stellen positiv bemerkbar gemacht. Sie werden fehlen, auch wenn der Verein bemüht ist, die Lücke durch vermehrte freiwillige Einsätze zu schließen.

Streuobstwiese


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Fahrplanwechsel mit zahlreichen Neuerungen im Südharz

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Am 14.12.3014 tritt der neue Jahresfahrplan der Eisenbahn in Kraft. Auch einige Südharzer Buslinien passen dann ihre Fahrpläne an, aber viele Linien tun dies erst nach der Einstellung des Osteroder Stadtbusses zum 6.1.2015. Der Fahrplanwechsel auf der Schiene ist dieses Mal ein durchaus besonderer, denn zeitgleich treten die Ergebnisse der Ausschreibung des Dieselnetzes Niedersachsen Süd-Ost (DINSO) in Kraft. Auf der Süd- und Westharzstrecke sowie auf der Sollingbahn ist der alte Betreiber aber auch der neue, nämlich die Deutsche Bahn Regio mit 27 roten Triebwagen der Baureihe VT 648 LINT. Diese Fahrzeuge erhalten jedoch nach und nach eine Auffrischungskur, in der unter anderem Streckdosen, Informations-Bildschirme und eine Behinderten-Rufsäule nachgerüstet werden. Zwei umgebaute Triebwagen („Seesen“ und „Ellrich“) sind bereits im Einsatz.

Regionalbahn

Eine Regionalbahn auf dem Weg von Nordhausen über Northeim nach Bodenfelde.

 

Im Nordharz übernimmt „ErixX“ den Verkehr auf zwei Strecken von der DB. Dort sind die Änderungen deutlich umfangreicher, wie überhaupt der Nordharz zum wiederholten Male bei Fahrplanwechseln besser abschneidet als der Südharz denn hierzulande gibt es neben einigen Neuleistungen auch Streichungen – in Niedersachsen nach Ausschreibungen ein Novum. Doch der Reihe nach:

Auf der Südharzstrecke Northeim – Herzberg – Nordhausen bleibt der bewährte stündliche Grundtakt erhalten. Auch die Fahrzeiten ändern sich praktisch nicht. Eine kleine Anpassung in Nordhausen, wo die Züge künftig zur Minute .39 statt .38 abfahren werden, beschert dem Südharz alle zwei Stunden neue Anschlüsse aus Richtung Kassel – Eichenberg – Leinefelde mit einer Übergangszeit von 5 Minuten. Die fehlende Minute wird bis Ellrich wieder eingefahren. Zusatzzüge verkehren Montag-Freitag nur noch ab und bis Herzberg am Harz, ihre teilweise Verlängerung nach Walkenried und Ellrich wird gestrichen. Angeboten werden noch ein Frühzug Herzberg – Göttingen und neu ein nachmittäglicher Zug von Göttingen nach Herzberg, der Montag-Donnerstag um 17.24 und Freitag schon um 15.27 im Oberzentrum abfährt. In allen drei Fällen gibt es in Northeim schlanke Metronom-Anschlüsse nach und von Hannover. Für Pendler dorthin bleiben auch die 3 IC-Halte in Northeim bestehen. Neu ist zudem ein täglicher Spätzug Göttingen (21.49 Uhr) – Herzberg, der leider nur Freitag und Samstag bis Nordhausen durchlaufen wird. In der Gegenrichtung wird ein neuer Zug an Samstagen um 21.39 Uhr ab Nordhausen nach Northeim angeboten.

Leider bleiben tagsüber die schlechten Anschlüsse zum und vom Metronom in Northeim bestehen.

Herzberg

Jeweils zur Minute 30 treffen sich in Herzbergs Hauptbahnhof die Züge aus und nach Göttingen, Nordhausen und Braunschweig und der Bus nach und von Bad Lauterberg.

 

Die Züge der Südharzstrecke fahren wie bisher alle 2 Stunden durchgehend bis und ab Göttingen und neu praktisch ohne Ausnahme alle 2 Stunden bis und ab Bodenfelde, wo es gute Anschlüsse in und aus Richtung Ottbergen – Paderborn – Ruhrgebiet gibt. Nachdem die Umbauarbeiten in Ottbergen nun begonnen haben, können die Südharzer mit dem Wegfall eines weiteren Umsteigevorgangs rechnen, dies allerdings wohl erst im nächsten Fahrplanjahr.

Die Westharzstrecke Braunschweig – Herzberg profitiert deutlich vom neuen Konzept. Zum einen wird die tägliche Betriebszeit am Abend um eine Stunde verlängert. Die letzten Züge verlassen nun Herzberg um 21.34 Uhr nach Braunschweig und Braunschweig um 21.03 Uhr nach Herzberg (Ankunft 22.21 Uhr mit Anschlüssen nach Northeim und Freitag und Samstag auch nach Nordhausen). Zum anderen wird der Stundentakt nun auf den ganzen Samstag ausgedehnt. An Sonn- und Feiertagen bleibt es beim zweistündlichen Angebot. Die Zahl der Anschlüsse in Seesen nach und von Kreiensen – Hannover wird abends um einen pro Richtung erweitert.

Bad Lauterberg bleibt auch nach dem 6.1.2015 per Bus stündlich in beiden Richtungen an den Bahnhof Herzberg angebunden. Durch die Inbetriebnahme der neuen Bushaltestelle „Barbis Bahnhof Nordseite“ in Richtung Bad Lauterberg haben sich aber auch die Umsteigemöglichkeiten in Barbis zur Linie 471 verbessert.

Zwei Damoklesschwerter schweben über unserem Streckennetz

Nicht unerwähnt bleiben dürfen gleich zwei Damoklesschwerter, die über all dem schweben. Das eine, der Streik der Lokführergewerkschaft GDL, geht kurzfristig nieder und bringt immer wieder ärgerliche Unterbrechungen des Betriebes vor allem für Pendler – mit durchaus gravierenden Folgen, denn der eine oder andere wird auf das Auto umsteigen und der Schiene den Rücken kehren. Das Letzte, was die beiden Strecken gebrauchen können, wäre jedoch ein Rückgang der Fahrgastzahlen. Das andere Schwert hängt noch weiter oben, sein Niedergehen hätte noch viel größere Folgen: Der Bund verweigert bisher die von den Ländern geforderte Erhöhung der Regionalisierungsmittel und verschließt sich sogar der Dynamisierung der bisherigen Mittel. Bliebe es bei dieser Haltung, sind massive Folgen gerade für die schwächer genutzten Strecken nicht auszuschließen.

„Es ist traurig, dass wir, anstatt uneingeschränkt über den neuen Fahrplan berichten zu können, Themen wie den Lokführerstreik und den Streit um die Regionalisierungsmittel in den Vordergrund rücken müssen. Aber hier ticken eine kleinere und eine größere Zeitbombe gerade für den Verkehr in der Fläche. Zuallererst muss man sich wohl Sorgen um die Sollingbahn machen, aber auch unsere Strecken wären vor Einschränkungen an bestimmten Wochentagen wohl nicht sicher“ erläutert Michael Reinboth von der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ das Problem. Die Initiative will sich verstärkt um eine Verbesserung der Anschlüsse nach und von Hannover einsetzen, denn hier schneidet der Südharz auch nach dem Fahrplanwechsel sehr schlecht ab.

„Harz-Kursbuch“ wird wieder angeboten

Das von der Initiative seit Jahren herausgegebene „Harz-Kursbuch“ wird es übrigens auch dieses Jahr wieder an den bekannten Verkaufsstellen geben. Allerdings wird es wegen der enormen Fülle an Änderungen und deren zum Teil erst sehr später Verfügbarkeit gerade erst gedruckt und steht frühestens ab Mitte Dezember zum Verkauf bereit.

HarzKursbuch


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