Mit Ablauf des Monats Januar ist Walkenried – soll man sagen: Schon wieder? – um einen Gewerbebetrieb und die damit verbundenen Arbeitsplätze ärmer. Das bekannte VW-Autohaus Will schließt seine Pforten und – wie es so schön heißt – „konzentriert seine Aktivitäten auf den Standort Nordhausen“.
Der Standort Nordhausen wurde nach der Wende von der Firma Will erst aufgebaut, hat aber inzwischen dem ursprünglichen Standort Walkenried wohl den Rang abgelaufen. Der Trend, Betriebe einige Kilometer weiter in den Osten zu verlegen, hält also weiter an. Da muss man sich bei der Landesregierung in Hannover eigentlich nicht wirklich wundern, wenn sich die „armen Orte“ unseres Bundeslandes fast alle im Bereich der ehemaligen Zonengrenze tummeln. Bis 1989 am Rande der Welt, danach Opfer eines enormen Fördergefälles, dessen Ende Jahr für Jahr geschickt hinaus gezögert wird – da ist es nicht ganz einfach, eine Kommune zu entwickeln…
Die zahlreichen Kunden des Autohauses müssen sich nun umorientieren. Gerade viele ältere Mitbürger waren froh, dass es ein Autohaus mit entsprechendem Kundendienst am Ort gab und die Wege kurz waren, wenn eine Reparatur oder ein Termin anstand. Der Weg nach Nordhausen ist zwar nicht allzu weit, aber doch umständlich. Mancher wird sich vermutlich in Richtung Bad Sachsa begeben oder nach einer anderen Marke Ausschau halten, deren Kundendienst näher dran ist.
Die Familie Will hat vor vielen Jahren die ehemalige Ostwaldsche Werkstatt, die zwischenzeitlich nebst Tankstelle von Gerhard Trabert betrieben wurde, übernommen und einen umfangreichen Betrieb mit vielen Arbeitsplätzen daraus gemacht. Diese Epoche geht nun zu Ende. Uns bleibt an dieser Stelle nur das Bedauern – und ein klein wenig auch der Dank in Richtung Familie Will.
Schade, dass es so enden musste.
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